Nostalgia
Am Ende der Geschichte ist
Jeder gute Mann ein Brückenbauer,
Der die gute alte Zeit vermisst
Hinter einem Felsmassiv, der Mauer,
Die das Land in Himmeln misst
Und auf ihr, auf der Lauer,
Bleibt es einsam, bleibt es trist
Und das Kind im Mann schreit lauter:
Es muss nicht sein,
Dass du dich – nein! –
Von den unwegsamen Kalksteinbergen eingeschlossen fühlst,
Sie laden ein,
Sind nicht Mauerstein,
Sondern Brücken querfeldein
Und sie führen ungeschliffen heim!
Am liebsten wär das Kinde umgekehrt
Nach Nostalgia im Tale, Rücken,
Doch wie sehr es sich auch wehrt,
Es geht vorwärts nicht aus freien Stücken,
Jedes Umschaun das Genicke dreht
Und es muss sich übergeben, bücken,
Sieht, wie über Trümmerstein es geht,
Und beschliesst, daraus zu bauen Brücken:
Es muss nicht sein,
Dass du dich – nein! –
Von den unwegsamen Kalksteinbergen eingeschlossen fühlst,
Sie laden ein,
Sind nicht Mauerstein,
Sondern Brücken querfeldein
Und sie führen ungeschliffen heim!
Tiere (Wolfsspross und Grottenwolf)
Wolfsspross:
Die Fackel in der Hand
Ist gesenkt und fast verloschen,
Vom Feuer ausgebrannt
Fiel dem Kopf an Zahl der Groschen,
Ich wage mich voran
In die immer dunklen Grotten,
Wo einst der Wolf begann,
Meine Wurzeln auszurotten,
Aus durchwegs finst'rem Blick
Nimmt mein Ingrimm dich gefangen,
Ein Messer tut den Trick
Und ich schneid dir von den Wangen
Nur eine Locke, doch
Willst du wieder mir berichten,
Ein Trieb sei doch kein Joch,
Werd ich dennoch dich vernichten.
Grottenwolf:
Im Grottenflur nur Wurzeln tagen,
Die ich hungrig musste nagen,
Du liessest dir die Götzen munden
Und hieltest mich mit Nonsens unten,
Selbst Raubtiermaul soll sich verschliessen,
Nicht fallen soll, sondern spriessen
Der Einklang der gelebten Kreise,
Der niemals geht auf meine Weise.
Wolfsspross:
Nun sei schon hochgejagt
In den Lichtguss reicher Kronen,
Du giertest ungefragt,
Sollst nun aber bei mir wohnen
Bewusster und dressiert,
Du sollst nimmer um dich schlagen,
Wenn wieder adressiert
Mein Verstand die off'nen Fragen,
Ich jage durch den Wald
Meinen Schatten und mein Schatten
Jagt mich durch diesen Wald,
Wir die Schatten überschatten
Und jagen durch den Wald,
Unterwerfen meinen Schatten
Und kehr ich heim schon bald,
Ruhst du draussen auf den Matten...
Grottenwolf:
Oh junger Mann, erlaub den Atem
Einmal dem verstaubten alten
Bodenlos heissen Raubtierhunger,
Der lange hat im Grund gelungert,
Oh fürchte nicht den leeren Magen,
Der will Nährwert hinterfragen
Für eines Raubtiers Hungertriebe,
Mich dürstet's nur nach Nächstenliebe!
Wolfsspross:
Der Lauf die Triebe frisst,
Lässt mich abends besser ruhen,
Du rasch entwaffnet bist
Und gehst nicht in meinen Schuhen,
Wer letztlich stehen bleibt
Nach zu langer Wanderreise,
Geht nicht mehr mit der Zeit,
Ist unsterblich rechterweise,
Was bringt ein Königreich,
Liebe oder blosses Leben?
Für wen ich es erreich,
Muss sich meinem Krieg ergeben.
Erhängen tu ich mich
Nächtlich stets in schlimmen Träumen
Zu ungeheuerlich,
Sie der Morgen weiss zu zäumen.
Grottenwolf:
Im Bettchen willst du lieber flennen,
Anstatt selber heiss zu brennen?!
Doch Sommer folgen bloss dem Herzen,
Das wunde Füsse kann verschmerzen!!
So laufe los in schweren Schuhen,
Weiter stets, wenn Herzen ruhen,
Wo Gnade und Gerechtigkeiten
Sich allen Vieren unterbreiten!!
Wolfsspross:
Ich wecke stets dich Tier
Mit der Fackel nicht verloschen
Und du dankst es also mir
Mit zig Phrasen abgedroschen?
Ist es denn nicht genug,
Dass ich muss dein Loch erhellen?
Ist es denn nicht genug,
Dass die Träume schlagen Wellen?!
So jag ich durch den Wald
Meinen Schatten und mein Schatten
Jagt mich durch diesen Wald,
Wir die Laufbahn so bestatten,
Ich jage durch den Wald
Und begegne den Debatten
Kaum wieder allzu bald,
Wenn der Antrieb muss ermatten.
Die Nymphe und der Faun
Durchs Unterholz, da tanzt ein Faun,
Durch Buchenwälder, Morgengrau'n
Und über hellauf blüh'nde Matten,
Die Auen kennen keinen Zaun
Und ihre Tiere nicht Debatten:
Die Vögel zwitschern jauchzend froh
Vom frühlingshaften Status Quo
Und er bespielt die Zungentrommel
In Dämmerstunden lichterloh
Zum Lied der Herren Zwergendommel
Und Ziegenböcke geben Gas
Vom Steilgefälle, Mund voll Gras,
Derweil die Wölfe übergeben
Die Stimmeinsätze an die Stars,
Die in den Wipfeln aufwärts streben,
So singt er laut, der Mäusechor,
Und jeder Ton, der geht ins Ohr
Vom stets im Tale tanzend Faune,
Der unten immer schon beschwor
Musik und Lust und gute Laune
Und sich durch Blumenwiesen schwingt
Und durch die Wälder tanzt und singt,
Um ew'gen Frühling hochzuloben,
Der Himmel ist ihm gleichgesinnt
Und trägt kobalt'ne Garderoben,
Welch hübscher Waldgeist, halber Bock!
Er nach 'ner Weile niederhockt
Im tiefen Tann beim Weiherriede,
Dort er mit seiner Trommel lockt
Aus jedem Stock und Stein ein Liede,
Das Modderbraun von Kröten feist
Sofort miteinzustimmen weiss,
Sie singen von der wahren Minne
Und suchen nach den Weibchen meist,
Die alsbald folgen dem Gesinge,
Sie suchen sich den einen Mann,
Der selbst im Dreck bestehen kann,
Um ihm Gelüste zu belohnen,
So ringt ein Mann im süssen Schlamm
Mit Brüdern, ohne sie zu schonen,
Ein wilder Kampf ist rasch entbrannt
Im Sündenpfuhl und Modderland,
Als plötzlich zarte Laute klingen,
Dem Faune wie von Zauberhand
In die entzückten Ohren dringen,
Er assistiert mit seinem Spiel
Und ihm sodann ein Blick zufiel
Aus reichen Augen wie ein Garten
Erfüllt mit Beeren, Domizil
Der schönsten Frau in diesen G'raden,
Sie steigt, die Nymphe, aus dem Ried,
Ins Dreckloch, das der Faune mied,
Und singt die Strophen schwerster Note,
Das Haar ist rostrot, Haut Gebiet
Für keine Kleider und Gebote
Und wo sie steht, wird Wasser klar
Und jeder Krötentraume wahr,
Die Weibchen wünschen abzulaichen
Die Fluten ihrer Kinderschar
In diesen nunmehr klaren Teichen.
«Ich lieb sie sehr, die deine Kunst»,
Die Nymphe sagt umgarnt von Dunst
Und zwischen abgelaichten Augen
Und vor dem Faune, Feuersbrunst!
Sie könnt ihm glatt als Muse taugen!
Vom Herz beschwingend' Jungfernbild
Flugs inspiriert erlodert's wild
Und haltlos unterm Männerbusen,
Der zügig fest und fester schwillt
Und praller wird als Pampelmusen.
«Du gibst mir manchen Einfall her
Und musizieren wird nicht schwer,
Nun da ich dich gesehen habe,
Dein Anblick meinem Spiel gebär
Ein Glanzstück wie als Göttergabe!»
Die Nymphe köstlich amüsiert
Steigt aus dem Wasser ungeniert,
Um sich den Trommler vorzuknöpfen,
Der durch die Frau ambitioniert
Weiss: Hiervon kann er lange schöpfen!
Sie schnappt sich schleunigst seinen Arm
Und unterm Bäuchlein schwirrt ein Schwarm
Von abertausend Schmetterlingen,
Sie lachen ob des ander'n Charme
Und fangen an, Duett zu singen,
Sie tanzen aus dem Niederwald
Zum grünen Grund, wo allzu bald
Das Tale kunterbunt erblühe
Mit Berberitze und Gestalt
Von Nelken auf dem Feld der Kühe
Und alles wird vom Trommelspiel,
Das umgestellt im grossen Stil,
In warme Farben eingekleidet,
Ein neuer Abschnitt ist das Ziel
Und so der Frühling Sommer scheidet,
Musik und Sang klingt bis zur Fluh,
Die Menschen oben hören zu
Den allumwallend' Trommelklängen,
Die mit dem Glockenspiel im Nu
Behandeln heisse Aufgesänge
Und ist das Paar im Mattengrün
Vereint ein Bild, die Welt könnt's fühl'n,
Doch wär's zu gross, um es zu rahmen,
Sie küssen wild, sie küssen kühn
Und liegen sich in ihren Armen,
Es ist ein Fest von Emotion',
Die übers Auenlande loh'n,
Hoch leben soll'n die Liebestollen
Mit ihrer Machtdemonstration
Erpichter Sommerblumenknollen!
Und diese Richtung ist Garant
Für Glück, dem Faune wohlbekannt,
Denn aus den Wipfeln kam gestochen
Ein Falke und er flog voran,
Das liess in ihm den Glauben pochen
An eine Zukunft mit der Frau,
Mit der er im verlass'nen Bau
Die tiefste Sehnsucht stillen möchte,
Sie sind durchnässt von Morgentau
Und unterm Busen längst schon kochte
Zu Farben schäum'nde Fleischeslust,
Sie lecken, beissen sich die Brust,
Die Ohrenläppchen und die Lippen,
Von altem Feuer schwarz verrusst
Und um den süssen Trunk zu nippen,
Und siehe da, die Manneskraft!
Doch plötzlich sieht er, dass da klafft
Der Mund der Nymphe vor Entsetzen,
Sie mustert ihn, den Ziegenschaft,
Und muss sich vor Entsetzen setzen,
Er stockt noch kurz, der halbe Bock,
Und sich zur Nymphe niederhockt,
Verbittert, weil es ist zerborsten
Der Zauber schon am ersten Schock,
Unmöglich, ihn neu aufzuforsten...
«Ich dacht, du hast ein Menschenglied,
Dein Penis wär humanoid,
Wie soll das bitte funktionieren?»,
Sagt sie, was ihm im Herzen zieht,
«Wir sind ja hier nicht unter Tieren!
Bei aller Liebe, ich will Spass,
Wo bitte bleibt dein Augenmass?»
Die ew'ge Jugend sie beteuert,
Er finde schon die Frau, die passt,
Wodurch sie Ängste nur befeuert,
Die Angst, die lodert, stellt Verlust
Und diese Angst wird ihm bewusst,
Er wird tatsächlich sie verlieren!
Es beisst sich fest ein übler Frust,
Wie könnt er das denn akzeptieren?
«Ich will nur dich, was sagst du bloss?»,
Doch durch den Ziegenschaft im Schoss
Fühlt sich die Nymphe arg betrogen,
Denn so ein Schaft ist selten gross
Und wird nicht dick, nur ungebogen,
Er dennoch schwört Unendlichkeit,
Er dacht sie wär'n von gleichem Schneid,
Doch er ist anders, könnte weinen,
Will sich verbessern, braucht nur Zeit,
Auch er sich will mit ihr vereinen,
Sie will es jetzt, stimmt trotzdem zu,
Sie liebt ihn schliesslich ohne Ruh,
Doch lässt ihn fall'n die nächsten Tage,
Beendet jäh das Rendezvous
Und jeder Satz von ihr klingt vage:
«Ich glaube nicht, dass das was wird»,
Die Nymphe sagt und sein Herz stirbt,
«Die Kröten sehen's auch verworren.»
Dafür die Freundschaft sie bewirbt,
Das Musizieren, doch ihm dorren
Die Lebensfreuden dann daheim,
Er war so glücklich, bleibt allein
Und bricht zusammen unter Tränen,
Die schmerzlich strömen aus Gebein,
Nicht möglich, Schüttelfrost zu zähmen!
Es reichte nicht zur Liaison,
Doch wär sie gern sein Kompagnon,
Das weiss er himmelhochzuschätzen,
Denn nach wie vor ist's Hochsaison,
Um ihr Kapitel fortzusetzen,
Und immerhin, wenn er mit ihr
Gemütlich über's Grün flaniert,
Vergisst er alle Trauer, Sorgen,
Er glücklich ist, oh welch Pläsier!
Die Sonne scheint an jedem Morgen!
Dabei die Mäuse flüstern ihm:
Das Fräulein sei nicht legitim
Und sei ein Feuersalamander,
Sie spiel mit ihm nicht nur minim,
Doch er geniesst das Miteinander,
Weil er sie kennt, verteidigt er
Den Honig wie ein Lippenbär,
Sie musizieren und sie schmiegen
Sich aneinander wie im Mär,
Als wär das Ende totgeschwiegen,
Sie stanzt ihm Küsse auf den Hals,
Was irritiert, doch schlimmstenfalls
Wird's weiter nichts zu fürchten geben,
Im Angesicht des Freudenschwalls
Verglüht die Angst und er kann leben!
Doch möcht er einen Unterbruch,
Er möcht vom Liebeszauberspruch
Ein gutes Stückchen runterkommen,
Sie drückt ihn lang, liebt den Geruch
Und fragt nach Rückkehr wie benommen
Und dass er heimkehrt, er verspricht,
Der Faun im abendroten Licht,
Im Forste herbstlich heisser Farben,
Empfindet eine Zuversicht,
Die heilen kann auch Liebesnarben,
Doch als er sie zum Weiher bringt,
Im klaren Wasser keiner singt,
Denn jemand hat es abgelassen,
Die Nymphe um die Fassung ringt
Und kann die Frevelstat nicht fassen:
«Das muss ein Mensch gewesen sein,
Er sah mich ausserhalb vom Hain
Und will den Jungfernquell verkaufen!»
Sie eingenommen und in Pein
Fühlt sich betrogen und verlaufen,
Betrogen durch die Menschenbrut
Erinnert sie das schwache Gut,
Das zwischen seinen Beinen baumelt,
Er will sie trösten, doch entlud
Sich Gram und Angst, weshalb er taumelt,
Erinnert ebenfalls, was steht
In seinem Weg, ob sie jetzt geht?
Er bäumt sich auf in ihren Kreisen
Und ballt die Hand wie ein Prolet,
Als hätt er etwas zu beweisen
Und Trauerweiden steh'n Spalier
Und mit den Menschen im Visier
Will er zu ihrem Städtchen runter,
Die Nymphe sieht das wilde Tier
Und kein Wäldchen treibt es bunter,
Es brennt in seinem Rücken rot
Und dennoch ist, was in ihm loht,
Nicht Feuersbrunst für eine Muse,
Es ist vielmehr die Atemnot,
Die in ihm fordert hohe Busse,
Da packt sie mit der Bitte ihn,
Nicht vor der Wut sich hinzuknien
Und keinesfalls zur Stadt zu steigen,
Er sieht: Er würd sich nur verlier'n
Und was würd dann aus ihren Reigen?
Er wieder sich der Maid zukehrt,
Als sie den Hals mit Küssen ehrt
Und keine Liebe war je echter,
Er ist verwirrt, bewundernswert,
So rein sind sonst bloss Gottgeschlechter!
Er weiss, dass er pausieren kann
Und dass sie wartet, bis ihr Mann
Hat bis zu sich zurückgefunden,
So geht er aus dem dichten Tann
Zurück ins Tale ungebunden,
Durchs Unterholz, er tanzt, der Faun,
Durch Buchenwälder, Morgengrau'n
Und über frisch gemähte Matten,
Die Steilgefälle sind der Saum,
Das Tale alsbald sie beschatten
Und Vögel zwitschern, Status Quo,
Vom Frühling recht erwartungsfroh
Und er bespielt die Zungentrommel
Zu späten Stunden und es floh
Gen Süden jeder Zwergendommel,
Er Lieder schreibt und meditiert
Von Zuversicht euphorisiert
Und wird erneut die Ruhe selber,
Das letzte Blatt, das Bäume ziert,
Am Boden Futter wird für Kälber,
Und als die erste Flocke sinkt
Und in den Sonnenstrahlen blinkt,
Die gleichfalls sich in's Tale betten,
Da meldet sich im Faun Instinkt
Und er erhebt sich frei von Ketten
Und retourniert zum Weiherried
Im Sündenpfuhl, aus dem er schied,
Um bis zu sich zurückzufinden,
Der Weiher Wasser längst bezieht
Aus Regen, um ihn hier zu binden,
Im Spiegel, der von Kröten feist,
Die Nymphe ihn erhascht umkreist
Von still und heimlich fallend Flocken,
«Komm mit, wir tanzen», sagt der Geist,
Er reicht die Hand, doch muss er stocken,
Denn hier im nackten Forst die Maid
Mit einem Mal die Zweisamkeit
– Als wär es nicht aus freien Stücken –
In angespannter Luft entzweit
Und der Faune lauscht dem Rücken:
«Ich glaube nicht, dass ich das will,
Nein bitte, sei jetzt bitte still!
Ich will mit dir nicht Zeit verbringen!»
Im Faune kreischt es wieder schrill,
Er kann sich keinen Ton entringen,
Erst nach dem zweiten Augenblick
Folgt auf den Bruch ein erster Klick
Und er stellt Fragen wie im Schnorren,
Was sie genervt im Keim erstickt:
«Die Kröten sehen's auch verworren!»
<Was soll denn das?>, denkt sich der Faun,
<Du wusstest, Hoffnung aufzubau'n,
Nur um sie schliesslich einzureissen?
Und wie du's sagst, wie in 'nem Traum
Erfüllt mit Groll und Schuldzuweisen!>
Die Wandlung hart, sodass er glaubt,
Sie wär wer anders, wär beraubt
Von Freiheit, gleich 'ner Flatterhaften
Und gleich 'nem Vöglein, überhaupt
Gereizt, unmöglich zu verkraften!
Er kommt sich wie ein Monster vor,
Ein armer Tor, rundum das Moor,
Das grösste Glück ist nun verloschen,
Er fühlt' sich sicher, im d'accord
Willkommensworte ihn verdroschen,
Er taumelt durch das weisse Bett
Nur rückwärts und durch Fährten weg
Von Menschenfuss zurückgelassen,
Der Nymphenrücken sehr adrett
Im Schneefall anfängt zu verblassen
Und niemand spielt derweil ein Lied,
Weil niemand hier im Tale blieb,
Er ist und immer bleibt alleine,
Er kollabiert und übergibt
Sich zwischen frostbenetzte Steine
Und niemand spielt derweil ein Lied,
Sein Herz nicht mehr als Requisit
Für's Liebesspiel der schönen Nymphe,
Da sieht er schluchzend einen Trieb
Und einen zweiten wie zwei Trümpfe,
Die auf den Matten leichenblass
Agieren wie ein Aderlass
Für seine Pein und seine Tränen,
Im Finale seines Dramas
Erhebt er sich, um sich zu wähnen
Am Anfang eines Frühlings, der
Am Anfang hat es immer schwer,
Um unterm Vlies hervorzubrechen,
Denn Jahreszeiten sind ein Meer,
Das weiterträgt, und Wellen brechen,
Es ist nur still, weil er nicht spielt,
Und von der Fluh der Falke fliegt,
Ist vor dem Faun hinweggestochen,
Sodann der Trommler fasziniert
Sieht seine Richtung ungebrochen.
Brontë
Kommst du bald nach Hause, Brontë,
Wann kehrst du einmal heim?
Als du unser Haus bewohntest,
War niemals ich allein.
Kommst du bald nach Hause, Brontë?
Immer noch verbleibt es still,
Auch wenn es kaum verschonte,
Ich dich doch nicht vergessen will,
Denn
Aus losen Gründen, immer noch
Macht Ohnmacht stiller, hast du's doch
Nicht schon beendet, als du mich
Mit bös verzehrten Händen hast
Am off'nen Herzen angefasst,
Ich ford're denn, beende was
Du ohne mich begonnen hast!
Kommst du nicht nach Hause, Brontë,
Verbleibe ich allein?
Als du unser Haus bewohntest,
War hier auch ich daheim.
Kommst du nicht nach Hause, Brontë?
Unterjocht mit Donnerlaut
Auch Sturm den Bau, der thronte,
So hab doch ich auf Sturm gebaut!
Wenn
Die Böen gipfeln, unterjocht
Dass Tore aus dem meinem Loch
Verschlossen seien, seit du mich
Mit bös verzehrten Händen hast
Am off'nen Herzen angefasst,
Ich ford're denn, beende was
Du ohne mich begonnen hast!
Erben des Wolfes
Morgenkindern weiss die Welt zu preisen
Ein licht gespültes Tal, doch ich, ich will verreisen,
Ich habe endlich eine Wahl.
Eure Riffe bindet aneinander
Der unbefahr'ne Schnee, doch ich, ich weiter wander,
Kein Wintersturm die Spur verweh.
Dämmerstunden mögen zu entflammen
Ein kalt geword'nes Herz, doch ich, ich pack zusammen
Die Habe nicht mehr nur im Scherz.
Eure Sonne ist das Land der Weissen,
Ein licht gespültes Tal, doch wir, wir können heissen
Uns selbst die Sterne ohne Zahl!
Es ist der Mond die harte Faust dem Sternenkind,
Wisst ihr, wer wir sind?
Wir sind...
[Ohne Umschweife lässt es sich nicht formulieren!]
Wir sind...
[Ob der unbegreiflichen Pflicht auf allen Vieren!]
Wir sind...
[Es wabert aus dem Augenknauf
Ein gänzlich neuer Lebenslauf!]
Wir sind der Wölfe jüngste Erben!
Der Lupenreinen Gegenfront!,
Wir mit scharfem Biss und starken Klauen
Den Frühling in die euren weissen Felsen hauen,
Das alte Jahr muss sterben!
Morgen, Kinder, wird es endlich geben
Im licht gespülten Tal kein Ich mehr in den Gräben,
Als Pack wir führen uns'ren Pfahl
Eurer Ordnung in den Mutterbusen,
Wir stechen in die Brust der ichverliebten Musen,
Letztendlich ist es kein Verlust.
Hiermit ziehen wir in blut'ge Fehden
Als wildgeword'nes Tier und ihr, ihr geht an Fäden
Gemäss dem Plan nicht fort von hier.
Ihr mit Normen wollt die Läufe binden,
Doch müsst ihr euch im Saal bei leeren Schemeln finden,
Der Kanon wird zum Henkersmahl!
Es ist der Mond die harte Faust dem Sternenkind,
Wisst ihr, wer wir sind?
Wir sind...
[Ohne Umschweife lässt es sich nicht formulieren!]
Wir sind...
[Ob der unbegreiflichen Pflicht auf allen Vieren!]
Wir sind...
[Es wabert aus dem Augenknauf
Ein gänzlich neuer Lebenslauf!]
Wir sind der Wölfe jüngste Erben!
Der Lupenreinen Gegenfront!,
Wir mit scharfem Biss und starken Klauen
Den Frühling in die euren weissen Felsen hauen,
Das alte Jahr muss sterben!
The Children of the Forest
We are the children of the forest,
The age of man means nothing here,
We are the children of the forest,
There's nothing here that children fear,
We shake our girl- and boyish bodies celebrating
Through the forever-blooming youth,
We shake our girl- and boyish bodies celebrating,
We the Sylvans dance and soothe
The otherworldish truth,
We are the children of the forest,
There's nothing here that children fear,
We are the children of the forest,
There's nothing here that children fear,
We shake our girl- and boyish bodies celebrating
Through the forever-blooming youth,
Of course it is important that we're celebrating,
We're still young and in our youth
And this remains the truth!
We are not lost,
We need no guide,
'Cause every child who's ever left our delve
Has died.
We are not lost,
We need no guide,
"No matter the age, celebrate yourself",
You sighed
And we cried.